Die ewige Suche nach einem Hufbearbeiter

Team-HUF | Wissen rund um Hufe, Hufrehe, Pferdehaltung

Kennst du das? Dein Hufbearbeiter zieht weg, fällt aus gesundheitlichen Gründen aus oder geht in Rente? Dann geht die Suche los – die Suche nach einem Hufbearbeiter, der zuverlässig ist, gute Arbeit leistet, nett mit deinem Pferd umgeht und am besten auch nicht zu teuer ist.

Auf dieser Suche bist du leider nicht allein. Wir haben das Gefühl, dass zwar immer mehr Menschen eine Ausbildung zum Hufbearbeiter machen, der Mangel am Markt aber gefühlt immer größer wird. 

Wir gucken uns ein paar Gründe und Lösungen für dieses Problem an.

Warum gibt es einfach nicht genug Hufbearbeiter?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele die Ausbildung zum Hufbearbeiter als zweiten oder dritten Bildungsweg einschlagen. Anschließend bieten sie ihre Dienstleistung  auch nur neben ihrem Hauptjob an. Auch, wenn es keiner so richtig hören will: aber ab einem bestimmten Alter sind viele einfach nicht mehr so leistungsfähig. Das heißt, sie können nicht so viele Kunden annehmen, weil der Job einfach sehr anstrengend sein kann. Wenn man sich mit zu vielen Terminen überfordert, leidet darunter die Arbeit oder auch der Umgang mit Pferd und Kunde.

Wenn man nebenbei Hufe bearbeitet, kann man zwar oft etwas günstigere Preise anbieten, ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt, aber man sammelt eben auch nicht so viel Erfahrung, ist oft weniger flexibel und hat eben die Doppelbelastung durch die zwei Jobs. Auf der anderen Seite ist es für viele körperlich gar nicht möglich, Vollzeit als Hufbearbeiter unterwegs zu sein und daher ist eben der eine oder andere Kompromiss notwendig.

Sehr häufig erleben wir es auch, dass Hufbearbeiter aus gesundheitlichen Gründen relativ schnell wieder aus dem Beruf ausscheiden. Das ist für dich als Pferdebesitzer natürlich nicht so schön, denn wenn man endlich jemanden gefunden hat, dem man vertraut, möchte man natürlich eigentlich nicht wechseln.

Das heißt einfach, dass trotz der Fülle an Ausbildungen am Ende eben nicht viele Kapazitäten für Kunden vorhanden sind, zumindest auch oft nicht langfristig. Und wir sehen eben auch den Trend, dass sich immer mehr Pferdebesitzer Gedanken über die Pferde- und Hufgesundheit machen und daher viele auf Barhuf oder alternativen Schutz umsteigen. Auch deshalb steigt die Nachfragen an Hufbearbeitern und macht die Suche so mühsam.

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Das Problem mit dem Umgang

Warum es hier so große Schwierigkeiten gibt, ist uns nicht ganz klar. Sehr viele Pferdebesitzer, vielleicht gehörst du auch dazu, haben schon Erfahrungen damit gemacht, dass entweder ihr Pferd nicht wertschätzend behandelt wird oder sie selber. Hufbearbeiter werden ungeduldig oder grob im Handling, wenn die Pferde Schwierigkeiten haben zu stehen oder es einfach noch nicht kennen. Häufig wird man versetzt oder Termine gar nicht wahrgenommen und wir werden oft erstaunt angeguckt, wenn wir pünktlich zu Terminen erscheinen.

Hier ist vielleicht einfach das Zeitmanagement, die Planung und auch das Einschätzen der eigenen Grenzen ein Problem. Und es ist auch manchmal nicht so einfach das alles richtig vorzubereiten. Da wir mit Pferden arbeiten, kann immer mal was Unvorhergesehenes den Zeitplan sprengen oder ein Notfall dazwischenkommen oder eben einfach der Verkehr. Trotzdem sind wir ja heute technisch alle gut ausgestattet und wir melden uns kurz bei unseren Kunden, wenn wir zu spät kommen, auch wenn wir uns nur um ein paar Minuten verspäten, eine kurze Nachricht oder ein Anruf genügt. Vielleicht kannst du dich da mit deinem Hufbearbeiter auch besprechen wie ihr das in Zukunft handhaben möchtet.

Noch unangenehmer wird es aber, wenn der Umgang mit dem Pferd nicht mehr schön ist. Grundsätzlich unterstelle ich mal allen Hufbearbeitern, dass sie Pferde mögen und auch eigentlich gut mit ihnen umgehen. Aber manchmal, wenn man in Zeitnot oder an seine körperlichen Grenzen kommt, ist es irgendwo auch menschlich, dass die Geduld und Kraft nachlassen. Das ist keine Entschuldigung, aber vielleicht ein Grund. Wenn dir das auffällt, sprich deinen Hufbearbeiter höflich darauf an. Dein Pferd verlässt sich auf dich!

Die Arbeitsweise

Wenn du hier auf unserer Seite gelandet bist, hast du dich vielleicht schon ein bisschen damit beschäftigt. Falls nicht, ist dir vielleicht gar nicht bewusst wie viele unterschiedliche Methoden und Arbeitsweisen es bei der Hufbearbeitung gibt. Jede Schule lehrt andere Ideale und für Pferdebesitzer ist es sehr schwierig überhaupt zu durchblicken, was jetzt die Unterschiede zwischen den Bearbeitungsrichtungen sind. Und die Unterschiede sind riesen groß. Wichtig ist immer, dass man sich auf sein Pferd verlässt. Es kommt nicht auf die Methode an oder wie schnell die Hufe ausbrechen oder wie hübsch sie sind. Für dein Pferd ist wichtig, dass es gut laufen kann. Treten hier Probleme auf, besonders direkt nach der Hufbearbeitung, muss das angesprochen werden. Grundsätzlich kann man mittlerweile nicht mal mehr sagen, dass Hufbearbeiter, die dieselbe bestimmte Methode gelernt haben, auch gleich bearbeiten. Jeder hat seine eigene Handschrift, macht seine eigenen Erfahrungen und bildet sich fort. Das hilft dir jetzt wahrscheinlich eher nicht die Suche nach einem Hufbearbeiter zu vereinfachen, aber es ist wichtig, dass dir das bewusst ist und vor allem eben, dass du auf dein Bauchgefühl und dein Pferd hörst.

Wie könnte eine Lösung aussehen?

Sich blind darauf zu verlassen, dass man immer einen kompetenten zuverlässigen Profi an seiner Seite hat, scheint also nicht wirklich die beste Lösung zu sein. Es gibt unheimlich viel Sicherheit, wenn man sich selber ein bisschen auskennt. Es macht also total Sinn, dass du ein paar Grundlagen zum Thema Hufgesundheit und auch Hufbearbeitung selber lernst. So bist du unabhängiger und kannst bei Kleinigkeiten selber entscheiden, was zu tun ist. Im Zweifel kannst du immer noch einen Profi hinzuziehen, aber viele Situationen kannst du eigenständig lösen und sparst dir Nerven, Zeit und auch am Ende Geld.

Vielleicht wäre es sogar eine Möglichkeit, dass du zwischen den Terminen generell nachbearbeitest und wenn dein Hufbearbeiter mal ausfällt, ist es für dich kein großes Problem, das Intervall zu verlängern. Und vielleicht brauchst du dann sogar irgendwann nur noch ein oder zweimal im Jahr ein kleines Check Up, wie es bei vielen unserer Kunden mittlweweile ist. Das gibt ihnen und uns deutlich mehr Freiheiten. Ein bisschen schade ist es aber auch, denn wir haben sehr nette Kunden und sehen sie dadurch nur noch sehr selten 😉


Du hast Angst, dass du das nicht kannst oder was falsch machst? 

Die Angst ist tatsächlich berechtigt und können wir dir auch nicht komplett nehmen. Denn man kann bei der Hufbearbeitung viel falsch machen, man kann den Pferden richtig schaden, wenn man zu viel macht. Trotzdem kannst du das lernen. Es ist kein Hexenwerk und macht sogar richtig Spaß, wenn man sich ein bisschen eingefummelt hat. Grundlage ist aber eben ein fundiertes Wissen und zumindest in der ersten Zeit eine fachliche Begleitung.

Wir arbeiten schon seit Jahren nach dem Konzept die Pferdehalter weiterzubilden und ihnen die Grundlagen an die Hand zu geben einen Teil der Verantwortung für die Hufgesundheit und Hufbearbeitung mit zu übernehmen. Was soll ich sagen? Sie machen das richtig gut und es ist eine Freude die Entwicklung der Hufe zu beobachten und die wachsende Sicherheit und Freude der Pferdebesitzer. 

Worauf wartest du? Setze dich noch heute auf die Warteliste für den nächsten Inside-Out-Kurs.

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