Vor mehr als 17 Jahren haben wir eine Ausbildung zum Barhufbearbeiter gemacht. Wir wollten uns in erster Linie für unsere (Pflege)Pferde weiterbilden, weil sie Probleme mit den Hufen hatten und irgendwie ist dann daraus mehr geworden – viel mehr.
Aber “nur” Hufbearbeiter zu sein, reicht uns einfach nicht mehr und deshalb möchten wir etwas ändern.
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3 Gründe, warum wir keine Hufbearbeiter mehr sein möchten:
- Körperliche Belastung
- Zeit gegen Geld & Leistungsfähigkeit
- Symptomatische Behandlung
Wir haben beide viele Jahre hauptberuflich als Hufbearbeiter gearbeitet, hatten einen großen Kundenstamm und es lief auch gut, es hat Spaß gemacht. Klar, ist die Arbeit manchmal anstrengend und es gibt Tage, an denen man sich schon fragt, warum man das Ganze macht – z.B. wenn alle Pferde eingematscht sind und man kaum den Huf halten kann, weil es so glitschig ist, oder wenn es im Sommer nicht nur viel zu warm ist, sondern natürlich die Hufe dann auch noch besonders hart sind.
Aber irgendwie haben wir es immer geschafft und weitergemacht.
Trotzdem gab es immer wieder Pferde, die uns an unserem Weg haben zweifeln lassen. Allen voran mein Eigenes. Felix kam nach der Barhufumstellung nicht gut zurecht und lief extrem fühlig. Er war auch der Grund, warum ich dann überhaupt die Ausbildung zum Hufbearbeiter gemacht habe. Es wurde auch besser, aber das war mir nicht genug.
Gut, dass Barbara genauso verrückt ist wie ich, oder schon irgendwie anders, aber eben verrückt. Wir haben uns weitergebildet und Dinge ausprobiert, wieder über den Haufen geschmissen oder für gut befunden und weiterentwickelt. Meine Ponies mussten leider diesen ganzen Prozess mitmachen, haben aber die letzten Jahre dafür ein ziemlich schönes Leben gehabt und hatten Hufe, die richtig gut funktioniert haben.
Wir sind keine Hufbearbeiter
Jetzt aber zum Thema: Immer, wenn wir uns irgendwo vorstellen und sagen, was wir beruflich machen, hört bzw. fühlt sich das einfach nicht mehr richtig an: Wir sind Hufbearbeiter. Die Hufbearbeitung im bekannten Sinne ist tatsächlich nur noch ein Bruchteil unserer täglichen Arbeit.
Körperliche Belastung
Ein Grund, den wahrscheinlich viele Hufbearbeiter kennen oder der vielleicht auch dich davon abhält, Hufbearbeiter zu werden: Die körperliche Belastung.
Ich würde sagen, wir stecken schon recht viel weg, aber trotzdem ist das ein anstrengender Job. Man kann einige Leiden vermeiden, indem man vernünftig mit den Pferden umgeht oder eben auch auf seine Arbeitshaltung aufpasst, aber am Ende ist es trotzdem eine körperliche Belastung – und viele viele Kollegen machen den Job nicht lange, weil ihr Körper das nicht mitmacht.
Du verdienst nur so viel, wie du deinem Körper abverlangst
Und damit sind wir schon am zweiten Punkt: Das gängige System ist, dass wir als Hufbearbeiter Zeit gegen Geld tauschen, also unsere Einnahmen durch unsere Leistungsfähigkeit gedeckelt sind und das bei dem hohen Risiko, was der Job so mit sich bringt. Sprich, sobald unser Körper mal nicht mitmacht, verdienen wir nichts mehr. Das zieht tatsächlich noch viel weitere Kreise: Da viele Sorge haben, ob sie es körperlich schaffen Vollzeit als Hufbearbeiter zu arbeiten, arbeiten sie nur nebenbei selbständig. Das führt zum Einen zu einer ständigen Doppelbelastung und das, was wir auch sehr kritisch sehen: Man sammelt viel viel langsamer Erfahrungen und die Zeit für Weiterbildung ist einfach sehr knapp. Zu der körperlichen Belastung kommt also noch der Stress und das führt wiederum zu mehr körperlichen Problemen.
Jetzt hatte ich ja schon gesagt, dass wir relativ gut körperlich arbeiten können und das auch schon einige Jahre, aber mal ehrlich: Jünger werden wir auch nicht und für die Altersvorsorge hat es bisher nicht gereicht. Trotzdem gibt es einen Punkt, der uns noch viel mehr dazu bringt kein Hufbearbeiter mehr sein zu wollen:
Die Hufe zeigen meist nur Symptome und als Hufbearbeiter versuchst du in vielen Fällen Symptome zu lindern, kannst aber nichts (oder nicht immer) etwas an der Ursache ändern. Das ist total unbefriedigend!
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Symptomatische Behandlung macht nicht glücklich!
Vielleicht denkst du, dass man doch auch auf die Ursachen eingehen kann, und wenn du uns kennst, weißt du, dass wir das machen. Das spricht sich auch herum und so kommt es öfter mal vor, dass wir zu einem Termin kommen und mit den Worten empfangen werden: Ich habe noch keine Kieselsteine und die Pferde sind zu dick, aber wir sind dran.
Sooo schlimm sind wir eigentlich gar nicht…Oder doch?!
Auf jeden Fall reicht es uns nicht, nur Hufe zu bearbeiten und nichts am großen Ganzen für das Pferd zu verändern, es geht hier um Gesundheit und Lebensqualität!
Daher haben wir uns eben immer mehr dahin entwickelt, dass unser Konzept eben aus mehr besteht als aus Hufbearbeitung. Die Beratung zu HUF, also Haltung, Untergrund und Fütterung, sind immer ein großer Teil unserer Arbeit! Und das kommt bei alten Kunden nicht immer gut an, denn die kennen uns ja schon aus unserer Anfangszeit, wo wir eben “nur” Hufbearbeiter waren.
Zusätzlich hat man als Hufbearbeiter das Problem, dass man eben zur Hufbearbeitung gerufen wird – das ist dann ein Problem, wenn deine Beratung bezüglich anderer Faktoren gar nicht ernst genommen wird oder nicht mal erwünscht ist. Schließlich wird man zur Hufbearbeitung gerufen, nicht dazu das Körpergewicht unter die Lupe zu nehmen. Oder zu Stoffwechselthemen hören wir immer mal wieder: “Aber ihr seid ja kein Tierarzt.” oder “Ich arbeite seit Jahren mit einer Stoffwechselexpertin zusammen.”, Beides kann richtig sein, aber hat vielleicht noch nicht zu einem erfolgreichen Ergebnis geführt. Dann komme ich als Hufbearbeiter, der einfach die Hufe “schön” machen soll und erzähle etwas von Labordiagnostik und Heuanalysen. Für uns entscheidende Punkte, denn die Symptome sind eben an den Hufen zu sehen, wenn etwas nicht rund läuft, aber eben nicht durch eine Hufbearbeitung zu beheben. Vielleicht kennst du ja auch diese Probleme?!
Deshalb möchten wir einfach keine Hufbearbeiter mehr sein. Wir sind viel mehr & gehen die Hufe eben nicht nur symptomatisch an. Wir bringen in unseren Kursen keine Techniken & Methoden zur Bearbeitung bei, sondern ein Gesamtkonzept – denn damit kann man so viel mehr für die Pferde erreichen!
Wir haben auch schon einige Jahre Hufbearbeiter ausgebildet, so wie man das halt macht. Themen wie der Umgang mit dem Pferd oder Arbeitshaltung waren schon immer Teil unserer Weiterbildungen und auch unser Konzept von HUF. Trotzdem hat es sich nie richtig angefühlt. Viele der Ausgebildeten machten den Job nur sehr kurz, weil der Körper einfach der Belastung nicht standgehalten hat oder nutzten nicht die Möglichkeiten, die Haltung, Untergrund und Fütterung bieten, und fingen an, doch symptomatisch zu arbeiten.
Hier nur ein kleiner Exkurs, denn dazu könnte ich noch einige weitere Blogartikel schreiben: Wenn versucht wird durch eine Hufbearbeitung ein Problem zu lösen, dass gar kein Hufproblem ist, führt das meist dazu, dass immer mehr bearbeitet und manipuliert wird, oder dann doch zum Beschlag oder Bekleb gegriffen wird – oft sogar als Folge. Denn wenn man immer mehr bearbeitet, weil das Problem nicht besser wird (das Problem, was gar nicht im Huf zu finden ist), dann laufen die Pferde meist nach und nach schlechter. Aber die Kunst des Beklebs macht ja heute fast jeder Hufbearbeiter, also findet man sich damit ab, dass dieses Pferd eben nicht barhuf zurecht kommt und klebt etwas unter den Huf, das dann auch eine Weile die Problematik kaschiert, aber eben nicht die Ursache behebt – es kommt früher oder später zu weiteren Problemen…
Wir haben aufgrund dieser Erfahrungen entschieden: Wir bilden keine Profis mehr aus, sondern zeigen einfach den Pferdebesitzern, wie sie selbst die Hufe ihrer Pferde bearbeiten können und vor allem grundlegend die Hufgesundheit unterstützen können. Und das funktioniert sooo toll!
Trotzdem gibt es einfach zu wenige Kollegen. Kollegen, die es eben auch anders machen möchten. Die nicht nur die Hufe bearbeiten, sondern das Gesamtkonzept weitergeben, dafür auch angemessen bezahlt werden und lange lange Spaß am Job haben!
Also haben wir überlegt: Was sind die Probleme im System der Ausbildung zum Hufbearbeiter? Warum gibt es so viele, die die Ausbildung machen, aber so wenige, die wirklich als Hufbearbeiter arbeiten? Wie können wir es anders machen? Und unser Plan nimmt Formen an.
Wenn du dazu mehr Infos haben möchtest, bewirb’ dich jetzt für die HUF-Berater Ausbildung.