Ein Huf, der sich in einer Umstellung befindet, braucht häufig einen temporären Schutz, sei es die Umstellung
von einem Beschlag zum Barhuf, in einen anderen Stall mit anderen Böden oder das veränderte Trainingspensum.
Waaas? Mehr als ein Paar?
Hufschuhe sind eine gute Möglichkeit dem Pferd in diesen Phasen ein komfortables Laufen zu ermöglichen. Aber Hufe verändern sich in genau diesen Phasen auch häufig, so dass es nötig sein kann unterschiedliche Größen oder sogar Modelle über die Zeit zu nutzen. Wenn wir einen Pferdebesitzer darüber aufklären, gibt es wiederkehrend folgende Reaktionen:
“Dann warte ich lieber, bis der Huf eine stabilere Hufform hat.” – Total verständlich aus finanzieller Sicht, aber gerade in der Umstellung braucht das Pferd diese Unterstützung, also im Sinne des Pferdes ist es nicht immer die beste Idee abzuwarten.
“Das ist aber ganz schön teuer, so teure Schuhe habe ich nicht.” – auf den ersten Blick ist die Anschaffung von
Hufschuhen ein teurer Spaß, aber im Vergleich zum Beschlag rechnet sich das bereits nach kurzer Zeit und ist vor allem für den Komfort des Pferdes notwendig.
“Gibt es nicht Hufschuhe für Paddock und Ausritte, die immer passen?” (leicht anzuziehen sind, nie zu verlieren sind und sich allein reinigen ?) – Das wäre großartig und wenn ihr den Schuh entwickelt habt, gebt
uns Bescheid.
Bei den aktuell auf dem Markt erhältlichen Hufschuhen gibt es einige Modelle, die schon ziemlich viele dieser Eigenschaften erfüllen.
Wichtig ist, dass die Schuhe dem Pferd bei der Anpassung passen und das Pferd damit gut zurechtkommt.
Dann kann man sehen, dass der Pferdebesitzer die Schuhe auch anziehen kann und mag, und erst dann kann man gucken welche Attribute einem noch wichtig sind und ob man all diese Wünsche mit einem Modell erfüllen kann.
Welcher Schuh für welchen Einsatz?
Grob unterscheidet man in Krankenschuh, Reitschuhe für kurze Strecken und lange Ritte, sowie Klebeschuhe.
Bei der Auswahl des Modells sollten unter anderem folgende Kriterien beachtet werden:
- Einsatzgebiet
- Maße (Länge und Breite)
- Hufform (3-dimensional)
- auch voraussichtliche Veränderungen der Hufform
- Laufverhalten
- Evtl. Schwierigkeiten wie Drehen, Scheuerempfindlichkeit…
- Laufkomfort mit verschiedenen Materialien oder Polsterungen
- Handling durch Besitzer
Es ist manchmal nötig nach ein paar Monaten erneut Schuhe anzupassen und Modell oder Größe zu verändern. Aber die alten Schuhe kann man z. B. oft noch gut gebraucht verkaufen. Wir müssen versuchen den Hufschuh mehr als Produkt für verschiedene Gelegenheiten zu sehen.
Wir haben im Schrank auch Wanderschuhe, schicke Schuhe, Hausschuhe, Gummistiefel…und wahrscheinlich
noch das eine oder andere Paar mehr.
Wieso gehen wir davon aus, dass unsere Pferde mit einem Paar Schuhe alles schaffen sollen? Wie kann der weiche Schuh für den Paddock auch der stabile Distanzschuh sein, der dem Pferd optimalen Halt in schwierigem Gelände gibt?
Nicht immer muss es ein voller Schuhschrank sein.
Trotzdem ist es ja für die meisten Pferde ausreichend ein Paar Schuhe für die Geländeritte zu besitzen und sie kommen in ihrer Freizeit ohne Schutz klar. Sollte das aber mal nicht der Fall sein, gibt es glücklicherweise mittlerweile die Modelle für unterschiedlichste Ansprüche. Und der Markt wächst und gedeiht.
Eine professionelle Hufschuhberatung vor Ort bei Eurem Pferd erspart oft ein langes Suchen nach dem passenden Modell.
Mittlerweile gibt es einige Hufschuhberater, die diesen Service anbieten. Kostentechnisch sollte man pro Paar Hufschuhe (2 Stück) in etwa zwischen 200-250€ einplanen, die Beratung wird zusätzlich berechnet.
Die gute Nachricht: Der Hufschuhmarkt bietet mittlerweile Möglichkeiten für so ziemlich jeden Huf.